Deutschland – Land der Wochenend-Väter

Eine repräsentative Befragung von 1.000 Eltern durch Statista ergab, dass die klassischen Rollenbilder – Mama unter der Woche bei den Kindern, Papa arbeitet – in Deutschland wohl noch weiter verbreitet sind als gedacht. Männer scheinen überwiegend die Hauptverdiener und verbringen dadurch werktags deutlich weniger Zeit mit den Kindern als die Mütter. Doch glücklich sind sie damit nicht, denn fast alle wollen mehr Zeit mit den Kleinen verbringen und jeder Dritte wünscht sich, den eigenen Kindern näher zu sein. Aber auch wenn sich die Rahmenbedingungen nicht von heute auf morgen ändern lassen, gibt es kleine Veränderungen, die schnell für mehr Quality-Time und Nähe sorgen. Ein selbst praktizierter Vorschlag heisst daher: Männer, entdeckt das Zubettbringen für euch! Und eure Kinder.

Bed Time

Väter stecken laut der Studienergebnisse in einer Zwickmühle: Die gemeinsame Zeit mit dem eigenen Nachwuchs ist vor allem unter der Woche knapp. Für 67 Prozent der Befragten beschränkt sich die Zeit mit den Kindern auf ein Zeitfenster von maximal vier Stunden pro Tag, bei jedem Vierten sind es unter der Woche sogar nur maximal zwei Stunden. Die gute Nachricht: Am Wochenende wendet sich das Blatt. Mehr als ein Drittel gibt an, mehr als acht Stunden gemeinsame Zeit zu genießen. Das zeigt: Das Bedürfnis nach mehr gemeinsamer Zeit ist da – der Alltag kommt nur wie so oft dazwischen.

Wenig Familienzeit vs. Wunsch nach mehr Nähe

Die Väter scheint die knappe Familienzeit unter der Woche nicht glücklich zu machen. Jeder Dritte gibt in der Studie an, dass er seinen Kindern gerne näher wäre und sogar knapp 90 Prozent würden gerne mehr Zeit mit dem Nachwuchs verbringen. Während zum einen der Wunsch nach actionreichen Aktivitäten wie Reisen, Ausflügen oder Outdoor-Abenteuern groß ist, sind es aber auch gemeinsame Alltagsmomente, nach denen sich die Väter sehnen. Etwa 4 von 10 Vätern würden gerne häufiger Kuscheln, bewusst über den Tag reden oder zusammen Essen. Gut ein Drittel würde den Kindern gerne häufiger am Abend vorlesen.

Einschlafbegleitung immer noch Frauendomäne

Bei etwa 45 Prozent der Familien übernehmen beide Elternteile zusammen oder abwechselnd das Abendritual. Und während es bei fast der Hälfte der Eltern noch immer ausschließlich Aufgabe der Mutter ist, bringt nur in jeder zehnten Familie überwiegend der Vater das Kind ins Bett. Dabei wäre das Abendprogramm und die bindungsfördernde Einschlafbegleitung die ideale Situation, um das Dilemma, in dem die meisten Väter laut Studie stecken, zu lösen. Denn die eingeschränkte Verfügbarkeit nur nach Feierabend und der Wunsch, mehr Zeit miteinander zu verbringen, ließe sich so ideal verbinden.

Mit ganz eigenen Ritualen könnten Väter und Kinder Momente besonderer Nähe erfahren und ihre Bindung stärken. Und wo ließe es sich gemütlicher über den Tag sprechen und am Alltag der Kinder teilhaben als zusammengekuschelt im Bett vor dem Einschlafen?

Thomy