Mobilität mit Zwillingen und Tilli

Als wir mit Tilli schwanger waren, haben wir ziemlich klar und konzentriert die Liste für die Erstausstattung abgearbeitet. Bei dem Punkt Kinderwagen waren wir uns vor allem einig darüber, dass er uns im Alltag gut begleiten muss. Und zwar auf dem Land, mit Hundespaziergängen durch Wald und Felder und auf und ab. Das sieht man dem guten Stück nach zwei Jahren auch wirklich an und er hat uns mit Luftbereifung und guter Federung echt die besten Dienste geleistet. Doch jetzt ist der Anspruch ein anderer.

Zwillingskinderwägen gibt es nicht wie Sand am mehr, trotzdem ist eine beträchtliche Auswahl vorhanden. Von neben- und hintereinander, Retro-Design über Hypermodern, drei- oder vierrädrig, billig bis Kleinwagen-teuer ist alles dabei.

Der Einkäufer solcher Dinge ist bei uns meistens Alfi. Meist beeinflusst durch mich, die dann eher Erfahrungsberichte anderer Zwillingsmuttis liest. Abwägen muss das jedoch jeder für sich. Für uns waren folgende Dinge Grundvoraussetzung:

- einfaches Handling

- nebeneinander liegende Kinder

- Zusatzequipment wie Buggyboards mit Sitz, da Tilli noch nicht läuft

- Adaptermöglichkeit für Babyschalen, wenn es zum Kinderarzt oder anderen Terminen geht

- schmale Abmessungen, um ihn im Kinderwagenkeller parken und auch daraus hervorzaubern zu können

Kurzum: Was immer wir holen muss wirklich funktional sein. Auf die outdoorfähigen Räder können wir verzichten. Der Ablauf wird sich hier sowieso mächtig gewaltig ändern, wenn die beiden da sind.

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Nach einiger Recherche kommen wir immer wieder auf den einen. Den bugaboo Donkey Twins. Ich hadere. Wegen des Preises? Ja vielleicht auch. Doch vor allem, weil ich mich nicht einfach nur für den Wagen entscheiden will, der am meisten gelobt wird. Es muss ja auch zu uns und unseren Bedürfnissen passen. Also mache ich, was ich oft in solchen Fällen mache, auch wenn es für die meisten absurd ist. Ich beschäftige mich mit den Marken hinter den Artikeln und den Menschen, die sie entwickeln du stoße bei bugaboo auf folgendes:

- Die Geschichte von Max

"Ich bin einfach nur ein Typ, der verrückt nach Rädern ist." -

Und beim Betrachten seines Bildes und lesen der „Über uns“ Kategorie, macht es klick. Ja, so bin ich halt. Ich mag Menschen. Vor allem wenn sie Ideen haben, die vom Traum zur Wirklichkeit werden. Und so erscheint mir der Mitbegründer und Chief Design Officer Max Barenbrug. Ich stelle mir vor, wie seine Faszination für Räder ihn von klein auf begleitet und heutzutage ein Unternehmen geschaffen hat, dass es sich auf die Fahne geschrieben hat, Bewegungsfreiheit für Menschen wie uns und unsere wachsende Familie zu ermöglichen.

Zeitgleich bekomme ich von einer Bekannten DAS Angebot: einer ihrer Freundinnen, deren Schwester, ihre Cousine, naja - wie das eben immer ist - hat einen Zwillingskinderwagen einer anderen Marke abzugeben. Für sehr sehr schmales Geld – quasi geschenkt. „Willste?“

Hm, irgendwie bin ich nicht recht überzeugt, aber es wäre vielleicht eine Variante für das Gartenhaus. Quasi als feste Station ohne Reisebettchen zu brauchen und im Frühjahr mal über die Wiese zu schuckeln. Wir sagen also zu und holen ihn ab. Besser gesagt Alfi macht das. Als er abends mit dem guten Stück ankommt, sieht er fix und fertig aus. „Der wiegt Tonnen. Und durch den Keller kriegen wir den nie im Leben bugsiert.“ In dem Moment merke ich, dass ich gar nicht so enttäuscht bin, weil wir eigentlich beide wissen, dass der bugaboo all unseren Wünschen gerecht wird. Und dann ist auch der Preis einfach gerechtfertigt, weil er uns unterstützt, wo und wie wir ihn brauchen. So setzen wir uns abends an den Konfigurator und stellen wie folgt zusammen:

- bugaboo Donkey Twins

- Adapter für Babyschalen

- Buggyboard mit Sitz für Tilli

- Fußsäcke für die Zwillis

- das High Performance Regendach (mein persönliches Highlight! Endlich weg von knittriger Folie)

- Sonnenschirm - Moskitonetz

Es gibt noch viel mehr tolle Sachen, doch das ist es, was wir wirklich nutzen und brauchen werden.

Ich sehe sogar noch Thomys und Carlottis Besuch bei bugaboo in Berlin und denke, wie genial ich deren Produkte einfach finde. Doch dann schiebe ich das Thema bei Seite, da meine Hauptaufgabe laut Hebamme nun nur noch eine ist: brüten. Als ich ein paar Tage später Bo von meiner Begeisterung für den Kinderwagen erzähle, ahne ich noch nicht, was uns blüht. Denn Bo und Thomy legen sich mächtig für uns ins Zeug. Doch am gleichen Abend geht das mit der Bestellung wegen ernstzunehmender erster Wehen, einem Kurzaufenthalt im Krankenhaus und viel Aufregung einfach unter.

Bis ein paar Tage darauf mein Telefon klingelt.
„Hey Ini.“
„Hey Bo.“
„Sag mal, habt ihr den Kinderwagen schon bestellt?“

Ich muss kurz umschalten, weil ich gerade noch in der Dunstwolke aus Haushaltshilfe anfordern, Babysitter organisieren und mich mit dem Thema Kaiserschnitt befassen auftauchen muss.

„Nee, ich denke noch nicht.“

„Puh, ok gut.“

„???“

„Na weil Thomy und ich eine kleine Überraschung für euch haben.“

Stille. Ich schalte immer noch nicht. Meine Hauptaufgabe ist ja ab jetzt brüten und nicht mitdenken.

„Wir haben bugaboo von euch erzählt und davon, dass wir euch gern unterstützen wollen und, - sitzt du eigentlich?“

„Ähm, ja?“ Was hat das jetzt mit Sitzen zu tun?

„Gut, weil wir euch den bugaboo Donkey Twin gern zum Testen schicken würden. Auf Herz und Nieren, mit allem was ihr für einen guten Start braucht.“

Da muss ich erstmal schlucken und denke an das Foto von Max Barenbrug, den ich so sympathisch fand. Und auch wenn der sicherlich nicht selbst entschieden hat, uns persönlich damit das Leben ein wenig leichter zu machen, so hat er es doch irgendwie getan. Und ich freue mich wie Bolle darüber ein Produkt testen zu dürfen, von dem ich wirklich zu 100% überzeugt bin. Und als all diese Groschen langsam fallen, beschere ich Bo vermutlich einen Hörsturz und schreie vor Freude ins Telefon!

Danke Bo & Thomy, dafür, dass ihr die Geschichten hinter den Geschichten seht, dafür, dass ihr euch einsetzt und dafür, dass ihr einfach unfassbar gute Menschen seid.

Den Erfahrungsbericht gibt es dann hoffentlich erst in ein paar Wochen. Außer die Zwillinge wollen schon eher mit Tilli auf dem Sitz und dem guten Stück durch den Ort geschoben werden.

Eure Ini