Der kleine Mann und das Meer: LittleJ auf Mallorca

Hola amigos! Ich bin’s – der Julian, in manchen Kreisen besser bekannt als #LittleJ oder das #Instababy vom @Berlindaddy.

Fast sechs Monate ist es nun schon her, dass mir die kleine Bauchwohnung zu eng wurde – und so lange hat es gedauert, bis Mama und Papa sich endlich getraut haben, mir mal die große weite Welt zu zeigen. Naja, zumindest ein bisschen davon. Denn eigentlich stehen die beiden ja auf USA-Roadtrips und Kreuzfahrten. Aber weil ich dafür angeblich noch zu klein bin, ging’s bloß nach Mallorca. 

Doch jetzt, wo die drei Wochen fast rum sind und Mama in der ganzen Finca unsere Klamotten zusammensucht, während Papa die letzten Bierdosen leert, kann ich ja zugeben: Mein erster Urlaub war voll knorke.

Dabei waren meine beiden Reisebegleiter total aufgeregt, als es endlich losging. Allein schon das Gepäck. Kinderwagen mit Sportsitz, Babyschale, BabyBjörn Babywippe, Wickeltasche, Fläschchen, Spielzeug, Anziehsachen: Kriegt man das alles mit? Zusätzlich zu dem ganzen anderen Kram, denn Eltern haben ja auch so ihre Bedürfnisse? Ja, passt – sofern Mama nur 15 statt 20 Strandkleider einpackt und Papa nicht wie früher seine ganze bunte Chucks-Sammlung mitschleppt.  

Außerdem geht der Kinderwagen (nicht nur) bei Niki als Sperrgepäck durch. Wobei Niki ja eine Tochter von Air Berlin ist und mit denen hatte ich ja eigentlich noch ein Hühnchen zu rupfen. Schließlich sind die schuld, dass der Papa letztens erst nachts um zwei aus Stuttgart heimgekommen ist. Aber unsere Malle-Maschine ging fast pünktlich, die Flugbegleiterinnen haben voll süß mit mir geflirtet und auch sonst war alles ganz entspannt. Bei Start und Landung habe ich ein bisschen Milch gegen das Ohrensausen gesüppelt und dazwischen entweder meine Fühlbücher durchgeknetet oder schlichtweg gepennt. Dass Papa etwas höheren Blutdruck hatte, als es über den Alpen geschaukelt hat, ist mir trotzdem nicht entgangen. Aber er war wirklich tapfer!

Und dann ging’s per Mietwagen in die Finca, irgendwo zwischen Platja de Palma und Cala Blava. Also nicht weit vom Flughafen und von deutschsprachigen Ärzten entfernt – falls ich mal krank werde. So haben meine Eltern das jedenfalls immer erzählt, wenn die Frage kam, warum sie ausgerechnet diese Hütte gemietet haben. Ich glaube ja, es gibt noch einen anderen Grund: Der Ballermann ist nur vier Kilometer entfernt... und als meine Omas zu Besuch waren, sind Mama und Papa abends zum Bierkönig ausgebüxt (und sogar auch mal zum Hafen von Portals). 

Aber ist ja nicht so, dass ich es ihnen nicht gönnen würde. Denn so ein verliebtes Elternpaar braucht auch mal Zeit für sich – wo Mama und Papa schon tagsüber die ganze Zeit um mich herumspringen. Manchmal habe ich mich echt gefragt, ob die keine Hobbies oder nichts zu lesen dabei haben. Mit Julian im Pool schwimmen, Julian fliegen lassen, mit Julian Ball spielen, Julian durchkitzeln, Julian was vorsingen, mit Julian Grimassen und Geräusche üben: Ich sag’ Euch, so Eltern können echt anstrengend sein.

Obwohl ich’s total genossen habe, so viel Zeit mit den beiden zu verbringen: Oft war ich hundemüde, auch wegen der Wärme und der frischen Luft. Dass ich im Urlaub noch mehr geratzt habe als daheim, lag freilich an dem kleinen Schlafgemach, das BabyBjörn mir für den Urlaub spendiert hatte. Zugegeben, wie wir am Flieger das Gepäck aufgegeben haben, dachte ich erst, Papa nimmt doch seine Aktenmappe mit. Aber in der schlanken und gerade mal sechs Kilo schweren Tasche war tatsächlich mein Reisebettchen drin.

Und als es dann in der Finca hieß „Wir bauen mal das Bettchen vom Julian auf“, war ich schon auf eine laaange Nacht in der Babywippe eingestellt, schließlich hat Papa zwei linke Hände. Aber Pustekuchen: Einmal kurz nicht hingeguckt und schon stand das Teil da in voller Schönheit. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist dieses wohlige Gefühl, wie ich mich auf dieser superbequemen Matratze räkele. Und schwupps war ich in Morpheus’ Armen versunken, ich kleiner Poet.

Zugegeben, ich habe hier auch nicht viel länger geschlafen als daheim. Wenn ich um sieben Uhr abends zu Bett gehe, dann brauche ich um sechs, spätestens um sieben Uhr morgens mein Fläschchen. Zwölf Stunden Ratzeputz am Stück müssen reichen! Aber dank BabyBjörn habe ich im Urlaub etwas Cooles gelernt: Man kann auch mittags schlafen. Erstmal schön in den Pool, dann ein kleiner Appetizer, anschließend dezent gähnen – und schon holen Mama oder Papa das Reisebettchen runter, so dass ich im Schatten der Palmen mal eine Stunde Matratzenhorchdienst verrichten kann. Ob ich das auch daheim machen soll? In Papas Arbeitszimmer gibt’s zwar keine Palmen, aber immerhin einen künstlichen Olivenbaum und das BabyBjörn-Bettchen würde auch hineinpassen...

Wahrscheinlich denkt Ihr jetzt, wir hätten im Urlaub den lieben langen Tag nur in der Finca gechillt. Das stimmt auch... irgendwie, denn die Zeit zu dritt oder zu viert (mit Oma) oder zu fünft (mit meinen Paten) war einfach nur schön. Trotzdem habe ich einiges von der Insel gesehen, etwa den ewig langen Strand von Es Trenc und Ses Covetes. Beim ersten Mal war’s mir zu laut, zu voll, zu heiß, zu sandig. Aber ich habe ja genug Power in der Stimme, um so einen Ausflug schnell zum Abbruch zu bringen. 

Ein paar Tage später haben Mama, Papa und Oma dann noch einen zweiten Versuch gewagt – ganz früh morgens, als wir den Strand fast für uns allein hatten, der kleine Mann und das Meer sozusagen. Und da war ich dann so geflasht, dass ich mit der Sonne um die Wette gestrahlt habe. Das Rauschen der Wellen, die Weite des Horizonts – und natürlich der feine Sand, der so lustig an den Füßlein kitzelt. Was passiert eigentlich, wenn man den mit Wasser verrührt? Kann man dann damit Burgen bauen? Muss ich unbedingt mal ausprobieren, allerdings erst nächstes Jahr, denn momentan bin ich noch lieber im Pool als am Strand. 

Das Wasser ist zwar nicht ganz so warm wie daheim in der Badewanne, aber mit Schwimmanzug geht das schon. Außerdem strample ich ja kräftig mit, wenn ich in diesem knallroten Gummiboot liege, in das außer mir keiner reinpasst. Swimtrainer heißt das Ding – komischer Name für ein Boot, ich fände ja AIDA viel besser – aber das Teil macht richtig Laune. Lustiger ist nur, wenn der Papa mich hält und bäuchlings oder auf dem Rücken durchs Wasser zieht. Wenn bloß dieser dappische Hut nicht wäre, den ich immer aufsetzen muss! Aber dafür hatte ich als einziger in der Truppe keinen Sonnenbrand. Ätsch.

Ach, es gäbe noch so viel zu erzählen. Zum Beispiel vom Carrefour Supermarkt, wo es sogar Einkaufswagen mit Babyschale gibt. Oder von der Müller Drogerie in Palma, wo man dieselben Sachen kriegt wie in Deutschland – sogar Windeln, Pre-Nahrung und Brei. Ja, mit Brei hab’ ich nämlich auch endlich angefangen hier im Urlaub. Und ein bisschen sitzen kann ich ebenfalls schon. 

Doch ich will Euch ja nicht langweilen und außerdem sollt Ihr sowieso nicht so viel im Internet surfen, sondern lieber auf dem Meer. Aber Scherz beiseite: Egal, ob Mallorca oder Müggelsee, ob drei Wochen oder nur drei Tage – wir Minis lieben Urlaub und Ihr müsst echt keine Angst haben, mit uns auf Tour zu gehen!

 

In diesem Sinne: Hasta la vista, babies... und genießt den Sommer!

Euer Julian