Wenn ich plötzlich wie mein Vater klinge
Es passiert nicht mit Ansage. Es gibt keinen Gong, kein Vorwarnsignal.
Man steht einfach da – vielleicht mit einer Tasse kaltem Kaffee in der Hand, vielleicht vor einem Kind, das zum 47. Mal „Warum?“ fragt – und plötzlich hört man sich selbst sagen:
„Solange du deine Füße unter MEINEN Tisch stellst…“
Stille.
Kurzer Schock.
Dann das innere Flüstern: Oh nein. Es ist passiert. Ich bin mein Vater.
Der Moment, in dem du dich selbst zitierst – und dein Vater applaudiert (in deinem Kopf)
Ich war nie besonders anfällig für Nostalgie. Aber in diesem Moment spürte ich: Die DNA ist stärker als alle guten Vorsätze.
Ich wollte nie so werden wie er – streng, pragmatisch, mit der Superkraft, aus jeder Situation eine Lebenslektion zu basteln.
Und jetzt?
Erwische ich mich, wie ich Sätze sage wie:
„Das ist kein Hotel hier!“
„Wenn du das Licht anmachst, dann mach’s auch wieder aus!“
„Früher war das anders!“
(Früher. Ich bin jetzt also offiziell früher.)